BN kritisiert Abkehr vom Klimaziel
Der BUND Naturschutz übt scharfe Kritik an der Aufgabe des bayerischen
Klimaziels. Wie jetzt bekannt wurde, gab es bereits im Herbst einen
entsprechenden Kabinettsbeschluss. Demnach soll Bayern frühestens 2045
klimaneutral werden. „Das ist ein fatales Zeichen für den Klimaschutz in
Bayern“, erklärt der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe. „Die Art und
Weise, wie das Klimaziel klammheimlich vom Kabinett bereits vor Monaten
kassiert wurde, wirft kein gutes Licht auf die Staatsregierung. Nur weil
Wirtschaftsminister Aiwanger auf der Klausur der Freien Wähler eine
Äußerung gemacht hat, kommt das Ganze jetzt ans Tageslicht. Ich frage mich,
wie lange Ministerpräsident Markus Söder und sein Stellvertreter der
Öffentlichkeit diese gewichtige Entscheidung noch verheimlicht hätten?“
Besonders brisant in diesem Zusammenhang: Erst im Oktober wurde im
Rahmen der Bayerischen Klimaallianz die Klimaneutralität bis 2040 in einer
gemeinsam unterschriebenen Charta bekräftigt. Die Allianz wurde 2004 von
BUND Naturschutz und Staatsregierung ins Leben gerufen.
Abgesehen vom Vorgehen der Staatsregierung sei die Entscheidung auch
politisch hochproblematisch, betont Geilhufe: „Die Klimakrise macht keine
Pause. Bayern als eines der wirtschaftlich stärksten Bundesländer hätte hier
ein gewichtiges Zeichen setzen und in die Zukunft investieren können. Allein
die Kosten für das Pfingsthochwasser im vergangenen Jahr belaufen sich in
Bayern und Baden-Württemberg auf zwei Milliarden Euro. Angesichts dieser
Zahlen auf weniger statt mehr Klimaschutz zu setzen ist fatal!“
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Felix Hälbich
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