Delegation vom Landesarbeitskreis Wasser zu Gast in der Kläranlage Schweinfurt

Frau Dr. Scheyer, die Betriebsleiterin der Kläranlage Schweinfurt, nahm sich die Zeit, dem Fachgremium die Besonderheiten der Anlage vorzustellen und sich den Fragen der Expertinnen und Experten zu stellen.
Während der fast vierstündigen Veranstaltung wurden zahlreiche Themen behandelt, darunter:
- das sogenannte Nutzwasserprojekt (Pilotprojekt)
- die PV-Stromerzeugung mittels „Faltdach“ beim Belebungsbecken
- energetische Bilanzen
- Klärschlammbehandlung und geplante Verwertungswege
Frau Dr. Scheyer beantwortete auch sehr detaillierte Fragen und zeigte sich offen für die Anliegen des Naturschutzes.
Ein Beispiel für innovative Ansätze ist das Stakeholder-Projekt „Nutzwasser“ in Gochsheim. Hier wurde gezeigt, dass es möglich ist, Lösungen für die landwirtschaftliche Bewässerung zu entwickeln. Mithilfe eines Messnetzes für Bodenfeuchte und Wassermengen sowie spezieller Software kann der Bewässerungsbedarf für jede Fruchtart individuell ermittelt werden. Es bleibt zu hoffen, dass diese Erkenntnisse in der Praxis angewendet werden und so zu Einsparungen bei der Bewässerung führen. Voraussetzung dafür ist nach einhelliger Meinung der BUND-Mitglieder eine faire Verrechnung der Wasserentnahme. Ein „Wassercent für alle“ wäre eine gerechte Lösung. Angesichts sinkender Grundwasserpegel und steigender Temperaturen ist der aktuell hohe Wasserverbrauch nicht mehr akzeptabel.
Kritisch sieht der BUND Naturschutz Bayern e.V. die geplante, groß angelegte Klärschlamm-Monoverbrennung in Schweinfurt. Nach Ansicht des Verbandes gibt es deutlich bessere Möglichkeiten, die wertvolle Ressource Klärschlamm zu nutzen. Die Gewinnung von „pflanzenverwertbarem Phosphor“ aus dem Klärschlamm bleibt bei diesem Projekt bislang ein ungelöstes Problem.
Die Mitglieder des LAK Wasser möchten diesen Termin zum Anlass nehmen, um den regelmäßigen Dialog mit der Betriebsleitung zu intensivieren. Ein weiteres Treffen im Online-Format ist bereits geplant.