Die Streuobstwiese – Lebensraum und Naturparadies aus Menschenhand
Streuobstwiesen sind wertvoller Bestandteil einer artenreichen Kulturlandschaft – und sie liefern uns gesundes, regionales Obst. Deshalb kämpft der BUND Naturschutz (BN) schon seit Jahrzehnten für ihren Erhalt. Erfahren Sie, wie viele Tiere und Pflanzen in diesem Lebensraum zuhause sind!
Der Name Streuobst rührt daher, dass auf diesen Wiesen Obstbäume in unregelmäßigen Abständen locker über die Fläche „verstreut“ stehen. Charakteristisch für Streuobstwiesen sind großkronige Bäume mit hohem Stamm. Oft wachsen dort mehrere Obstarten und -sorten und unter den Bäumen blumenreiche Wiesen, die entweder extensiv gemäht oder beweidet werden. Im süddeutschen Raum sind dies klassischerweise Salbei-Glatthaferwiesen, eine unserer artenreichsten und buntesten Wiesengesellschaften überhaupt.
Im Unterschied zu Obstplantagen wird Streuobst nur extensiv, also sehr pfleglich bewirtschaftet, das heißt, chemische Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger kommen kaum zum Einsatz. Durch standortangepasste Obstsorten kommt es seltener zu Krankheiten. Durch die meist pestizidfreie Pflege sind Streuobstwiesen besonders wertvoll als Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Lebensraum für viele
Auf relativ kleinem Raum leben auf Streuobstwiesen oft erstaunlich viele verschiedene Bewohner. So kann ein einziger Apfelbaum 1.000 Käfer, Schmetterlinge und Fliegen beherbergen. Zusammen mit den bunt blühenden Wiesen wurden in diesem Lebensraum über 5.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten gezählt. Und Streuobstwiesen leisten noch mehr: Sie mildern Nachtfröste, dienen als Wind- und Regenschutz und spenden Schatten. Sie verhindern Bodenerosion wie kaum eine andere Kulturform und liefern gleichzeitig Frischluft.
Streuobstwiesen in Gefahr
Doch der Lebensraum Streuobstwiese ist bedroht. Beispiel Franken: Seit den 1960er-Jahren ist dort fast jeder zweite Obstbaum der Säge zum Opfer gefallen. Hauptursachen waren der Strukturwandel in der Landwirtschaft (Abwanderung und Verteuerung der Arbeitskräfte), die EU-Agrarpolitik (billige Importe aus dem Ausland, Obstbaum-Rodungsprämie) und Flurbereinigungsmaßnahmen. Auch heute noch müssen Streuobstwiesen Baugebieten, Straßen oder Wochenendhäuschen weichen. Aber auch die Nutzungsaufgabe und fehlende Nachpflanzung führen langfristig zur Bestandsvernichtung. Streuobstwiesen gehören deshalb zu den stark gefährdeten Lebensräumen.
Wir sind Mitglied bei der Main-Streuobst-Bienen eG
Die Koppelt-Wiese und die Streuobstwiese am Eichelmannsee befinden sich gerade in der Bio-Zertifizierungsphase. Nach Abschluss der Zertifizierung können wir schon ab September 2025 unsere Äpfel von diesen Streuobstflächen bei der Genossenschaft abliefern.
Endlich haben wir einen guten Weg gefunden die vielen Äpfel zu verwerten. Mehrere Tonnen Äpfel konnten jahrelang nicht vollständig von der Fläche gebracht werden.
Unter der Markt MainSchmecker wird in Zukunft der Apfelsaft vermarktet.