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Auf dem Schlangenweg durch den herrlichen Steigerwald

15 Teilnehmer waren der Einladung der Kreisgruppe Main-Spessart im Bund Naturschutz gefolgt und erlebten einen herrlichen Tag bei traumhaftem Wanderwetter im Steigerwald. Die Diskussionen um die Ausweisung als Nationalpark hatten die Kreisgruppe veranlasst, sich selbst ein Bild von der Vielfalt des Buchenwaldes Steigerwald zu machen. Georg Rüttiger und Ernst Bohlig von der BN Kreisgruppe Schweinfurt führten die Truppe auf dem idyllischen Schlangenweg durch alte und artenreiche Waldbestände mit hohem Altholzanteil, entlang von Schluchten, über Wasserläufe, vorbei an Specht- und Fledermausbäumen und zurück durch den Bohlgrund.

Neben Wissenswertem zur Geologie, kulturhistorischen Entwicklung, Flora und Fauna interessierte sich die Gruppe vor allem auch über die Auswirkungen eines Nationalparkes auf Mensch und Natur.

Ohne Frage wäre die Natur auf ganzer Linie der Gewinner: Ursprünglich waren drei Viertel unseres Landes mit Buchenwald bedeckt, heute sind es nur noch 4,3 Prozent und 0,7 % Buchenbestand über 120 Jahre. Unsere einheimischen Buchenwälder zählen inzwischen zu den weltweit am stärksten bedrohten Waldökosystemen überhaupt. In Deutschland befinden sich 25 Prozent der weltweiten Buchenwaldfläche – es ist unsere Verpflichtung, sie zu schützen! In Deutschland haben wir zwar keinen Urwald mehr, aber seit Jahrzehnten nicht mehr bewirtschaftete Naturwaldreservate. Einige davon liegen im Steigerwald. Deswegen eignet sich der Steigerwald besonders gut, um hier in einem Nationalpark die "Wildnis von morgen" entstehen zu lassen.  Die Biodiversität weist auf einen Urwald hin, was heißt, sehr viele Arten im Steigerwald gibt es nur in einem Europäischen Urwald. Das BN-Grundstück im Spitalgrund der KG Schweinfurt hat genau diesen Charakter.

Durch eine Studie wurde die hohe ökologische Wertigkeit des Steigerwalds belegt. Somit hätte der Steigerwald sehr gute Chancen, ins UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen zu werden und damit auf einer Ebene zu stehen mit dem Great Barriere-Riff in Australien, dem Nationalpark Serengeti in Tansania oder dem Nationalpark Yellowstone in den USA. Damit der Steigerwald aber überhaupt Weltnaturerbe werden kann, muss er zuerst mit einer hohen Schutzkategorie wie "Nationalpark" ausgestattet werden.