Zur Startseite

STAATSREGIERUNG MUSS MEHR WÄLDER SCHÜTZEN

BN-Seminar zu Schützen und Nutzen der Staatswälder
Pressemitteilung PM 046-13/LFG vom 06. Mai 2013

Im Rahmen eines sehr gut besuchten BUND Naturschutz - Seminars in Ebrach im Steigerwald stellten Forst- und Naturschutzexperten aus verschiedenen Bundesländern Konzepte für Waldschutzgebiete und nachhaltige Waldnutzung in Staatswäldern vor. Bei der Podiumsdiskussion mit Waldexperten der im Landtag vertretenen Parteien wurden große Meinungsunterschiede deutlich. Für den BN appelliert der Landesvorsitzende Hubert Weiger an die Staatsregierung für die Staatswälder nicht einseitig auf Holznutzung zu setzen, sondern wie andere Bundesländer auch nutzungsfreie Waldschutzgebiete auf 10 % der Staatswaldfläche zu zulassen. „Für den Staatswald darf nicht der Gewinn im Vordergrund stehen, sondern hier muss das Gemeinwohl Vorrang bekommen“, so Weiger. „Die Staatsregierung muss den Wert der als welterbewürdig ausgezeichneten Buchenwälder auf Staatswaldfläche im Nordsteigerwald endliche anerkennen und sie in einem Nationalpark besser schützen.“

 

25. Juni 2011 BUND und BN gratulieren zum Weltnaturerbe

Deutsche Buchenwälder von   UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt

<link fileadmin kreisgruppen schweinfurt steigerwald>PM 080a/LFGS Wald

Die fünf UNESCO-Buchwaldgebiete in Deutschland sind:

  1. Nationalpark Jasmund (Mecklenburg-Vorpommern)
  2. Müritz-Nationalpark (Mecklenburg-Vorpommern)
  3. UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (Brandenburg)
  4. Nationalpark Hainich (Thüringen)
  5. Nationalpark Kellerwald-Edersee (Hessen)

05. Juni 2011 BN-Fahrt vom Steigerwald nach Thüringen


Zahlreiche Interessierte aus der Steigerwaldregion zwischen Bamberg und Gerolzhofen waren der Einladung des Bundes Naturschutz und des Freundeskreises Nationalpark Steigerwald zu einer Busfahrt in den Nationalpark Hainich gefolgt.

Bei herrlichem Wetter wanderten 62 Teilnehmer unter der Führung des Nationalparkleiters Manfred Großmann quer durch den Thüringer Buchen-Nationalpark, dem größten zusammenhängenden nutzungsfreien Laubwaldgebiet Deutschlands.

Nach der Wanderung standen Vertreter aus der Hainich-Region für eine Diskussion zur Verfügung. Hier wurden die Probleme und Befürchtungen vor der Nationalparkausweisung thematisiert, die heute in der Steigerwaldregion ganz ähnlich diskutiert werden.

Pressemitteilung Stolz auf „ihren Nationalpark Hainich“  des BN

mit folgenden Themen
„Prädikatmarke Nationalpark“ bringt Aufschwung in Region
Gemeinsam und erfolgreich für den Nationalpark
Die Hainichland-Gastgeber: Partner statt Konkurrenten
Aus Nationalparkgegner werden Nationalparkbefürworter
Reiches Erlebnis- und Informationsangebot
Niemand wird durch Nationalpark ausgesperrt
Urige Waldnatur in Deutschlands Mitte

BN bedauert Desinformation durch „Unser Steigerwald“ Pressemitteilung vom 22.10.2010

Gute Argumente für Nationalpark Steigerwald statt Angstkampagnen!

Hier anklicken

 

Nationalparke schaffen Arbeitsplätze Pressemitteilung vom 18.7.2010

Nationalpark Steigerwald als Motor für die Regionalentwicklung

Im Mittelpunkt eines gut besuchten Seminars am 17.07 in Ebrach im Stei-
gerwald stand die Frage inwieweit Nationalparks in Deutschland sich positiv
auf die wirtschaftliche Entwicklung der Nationalparkregionen auswirken. Die
Referate von Wissenschaftlern und Praktikern aus verschiedenen National-
parkregionen belegten die hervorragenden Chancen, die gerade National-
parke für strukturschwache Regionen wie dem Steigerwald bieten. „Wir freu-
en uns, dass so zahlreiche Bürgermeister, Stadt-, Gemeinde- und Kreisräte
unserer Einladung gefolgt sind, um sich ein Bild von den wirtschaftlichen
Vorteilen eines Nationalparks zu machen“, so Hubert Weiger, Vorsitzender
des Bundes Naturschutz (BN) im Namen der veranstaltenden Verbände. Der
BN fordert für den Steigerwald eine umfassende Diskussion aller Schutzge-
bietsvarianten auf der Basis eines neutralen Gutachtens.

Professor Hubert Weiger stellte in seinem einleitenden Referat die Unterschiede zwischen den Schutzgebietskategorien Naturpark, Biosphärenreservat und Nationalpark heraus. Um das Ziel „besserer Schutz der Buchenwälder“, worüber parteiübergreifende Einigkeit besteht, zu erreichen, ist ein Nationalpark die am besten geeignete Schutzkategorie. Naturparke bringen aus naturschutzfachlicher Sicht keinen besseren Schutz der Buchenwälder, und Biosphärenreservate sollen großflächig hauptsächlich Kulturlandschaften geschützt und nicht die natürliche Wald-
entwicklung.

Professor Hubert Job von der Universität Würzburg, einer der renommiertesten Forscher Deutschlands im Bereich Regionalentwicklung in Schutzgebieten, berichtete von Studien in den deutschen Nationalparken. Danach besuchen jährlich etwa 51 Millionen die 14 deutschen Nationalparke und geben dort etwa 2,1 Milliarden € aus. Dies entspricht etwa 69.000 Vollzeitarbeitsplätzen. Job hob das Alleinstellungsmerkmal der Marke „Nationalpark“ hervor, was ein positives Image für die Region schafft. Aufgrund ihres rechtlichen Status können Nationalparke nicht nachgeahmt werden und sind selten. Das verschafft den Nationalparkregionen einen Wettbewerbsvorteil, den sie allerdings unterschiedlich nutzen.

Lukas Laux, Umweltbildungsbeauftragter vom Nationalpark Bayerischer Wald, berichtete von den vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Umweltbildung, die von vielen Touristen, aber auch vielen Einheimischen und Schulklassen genutzt werden.

Dr. Winfried Potrykus von der Naturforschenden Gesellschaft Bamberg verglich in seinem Vortrag die Entwicklung des Tourismus in den Gemeinden um den Alt-Nationalpark Bayerischer Wald und in den Naturpark-Gemeinden rings um den diskutierten „Nationalpark Steigerwald“. Beide Gebiete sind von der Waldfläche und Einwohnerzahl vergleichbar. Seit etwa 40 Jahren besteht der (Alt-) Nationalpark Bayerischer Wald und seit 37 Jahren der Naturpark Steigerwald. Nach den amtlichen Statistiken nahmen die Übernachtungen nach der Nationalparkausweisung von 1970 bis 1980 im Bayerischen Wald um über 170 % zu. Die Übernachtungszahlen sind in den Nationalparkgemeinden im Bayerischen Wald heute etwa 10-mal so hoch wie in den entsprechenden Gemeinden im Naturpark Steigerwald. Wie wenig der Naturparkstatus für die Tourismusentwicklung gebracht hat zeigt auch die Emnid-Studie „Franken im Meinungsbild der Deutschen“, 2000-2009 aus dem Geschäftsbericht 2009 des Tourismusverbands Franken. Danach liegt der Steigerwald beim Bekanntheitsgrad und Besuchsgrad im hinteren Bereich der 15
fränkischen Tourismusregionen. Die Steigerwaldlandkreise schneiden ebenso im Regionalranking bei den Gästeübernachtungen schlecht ab. So liegen z.B. die Landkreise Schweinfurt bzw. Haßberge deutschlandweit auf Platz 378 bzw. 275. Dagegen sind unter den TOP-50-Landkreisen in Deutschland 30 Nationalparklandkreise vertreten!

Christina Wibmer arbeitet an der gemeinsamen Projektstelle „Nationalparkverkehrskonzept“ der beiden Nationalparklandkreise Regen und Freyung-Grafenau. Wibmer berichtete vom Ausbau des ÖPNV im Umfeld des Nationalparks Bayerischer Wald mit Igelbus, Bayerwald-Ticket und GUTi, dem neuen Gästeservice Umwelt-Ticket. Bereits kurz nach der Einführung erweist sich das GUTi als voller Erfolg. Wibmer berichtete von den spürbaren Verbesserungen der Verkehrsanbindung im Nationalpark-Erweiterungsgebiet. „Mit dem deutlich erweiterten Fahrgastpotential aus dem Nationalpark-Tourismus ist es gelungen, das ÖPNV-Angebot für die Touristen aber auch die Einheimischen zu sichern bzw. auszubauen“, so Wib-
mer.

Matthias Kirsten, Sachgebietsleiter Regionalentwicklung am Landratsamt Wartburgkreis, zeigte in seinem Beitrag, dass im Umfeld des Nationalparks Hainich in Thüringen die Kommunen in vielfältiger Weise vom Nationalpark profitieren: durch Tourismus, neue Kooperationen und neue Identität.
Dieter Hoppe berichtete als Eigentümer der AngerResidenz in Zwiesel von der Umsetzung seiner erfolgreichen Geschäftsidee. Als Bauingenieur und Softwarentwickler ist es dem Seiteneinsteiger gelungen eine erfolgreiche Appartmentoase im Herzen von Zwiesel einzurichten. „Ausschlaggebend für die Idee und deren erfolgreicher Umsetzung war der „Nationalpark“ vor unserer Haustür. „Wenn es den Nationalpark nicht gäbe, säße ich heute nicht hier“, so Hoppe. Deshalb wirbt er auch als überzeugter Nationalparkpartner für den Nationalpark.

Nach der abschließenden Diskussion forderte Hubert Weiger ein umfassendes, neutrales Gutachten, das alle diskutierten Schutzgebietsvarianten und deren Auswirkungen auf den Schutz der Buchenwälder und ihrer Tier- und Pflanzenwelt, auf die Regionalentwicklung, auf Arbeitsplätze, Handwerk, Gastgewerbe, Tourismus unabhängig prüfen muss. Wegen der bestehenden Konflikte soll ein Moderationsprozess begonnen werden. „Wir sind jederzeit zu sachlichen, offenen Gesprächen bereit“, so Hubert Weiger. Der BN würde es deshalb begrüßen, wenn der Verein
„Unser Steigerwald“ seine Blockadehaltung aufgeben würde, und bereit wäre über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Schutzkategorien, vom Naturpark bis hin zum Nationalpark, zu diskutieren. Angesichts der vielen, objektiven wirtschaftlichen Argumente, die für einen Nationalpark sprechen, kann es sich eine verantwortliche Kommunalpolitik nicht dauerhaft leisten, das Thema Nationalpark überhaupt nicht ernsthaft zu diskutieren. „Wir halten es deshalb für überfällig, dass sich der Freistaat Bayern in die Diskussionen einbringt und dass die Bevölkerung vor
Ort neutral informiert wird“, so Hubert Weiger, „Naturschutz ist Staatsaufgabe“.

Ralf Straußberger
BN Waldreferent
0171 / 738 17 24

 

Nationalpark schafft Arbeitsplätze

Die verbreiteten Bedenken gegen einen Nationalpark konnten die beiden Führer aufheben:

  • Bei der auszuweisenden Fläche im Steigerwald handelt es sich fast ausschließlich um Staatswald: Kein einziger privater oder anderer Waldbesitzer muss seinen Wald für den Nationalpark hergeben. Enteignung ist nicht möglich.
  • Von 51.200 Hektar Fläche im Naturpark Steigerwald sollen nur 11.000 Hektar Nationalpark werden. Für die Holzheizungen der einheimischen Bevölkerung steht also immer noch genug Brennholz aus der Region bereit.
  • Nur ca. 20 Prozent des Waldes im Naturpark Steigerwald sollen Nationalpark werden. Und selbst dieser geringe Anteil wird erst nach und nach aus der Nutzung genommen. Arbeitsplätze sind deshalb kaum bedroht – vielmehr entstehen durch den Nationalpark zahlreiche neue Arbeitsplätze
  • In Nationalparken bleiben dicke, alte Bäume stehen und dürfen in Würde sterben. Dank dieses besonderen Waldbildes locken Nationalparke jährlich Hunderttausende Besucher in strukturschwache Regionen. Sie sind damit zu den größten Jobmotoren vor Ort geworden. Untersuchungen der Uni Würzburg belegen, dass Nationalparke deutliche wirtschaftliche Impulse für die Regionen geben: ein Nationalpark schafft Arbeitsplätze im Tourismus und vielen weiteren Branchen.
  • Im Nationalpark Steigerwald soll sich jeder frei bewegen dürfen – es gibt kein Betretungsverbot
  • Der Borkenkäfer stellt keine Gefahr für Buchen dar. In ganz Europa gibt es kein einziges Beispiel für ein großflächiges Absterben von Buchenwäldern durch Insektenkalamität, auch nicht in unbewirtschafteten Buchenwäldern.